Landesjagdverband Thüringen
Startseite->Aktuelles

Aktuelles Details

03.02.2025 | Großer ehrenamtlicher Einsatz für Jungwildrettung

Jungwildrettungsteam mit Wärmebilddrohne im Einsatz. (Quelle: Völzer/DWR)

 

Umfrage zeigt: Jedes Drohnenteam investiert allein im Mai drei Arbeitswochen ehrenamtlich für Tier- und Artenschutz. Pro zehn Hektar wird ein Kitz gefunden. Auch seltene Arten wie Wiesen- oder Rohrweihe werden entdeckt.

 

Bereits Anfang April werden die ersten Wiesen gemäht, um das frische Grün an Rinder zu verfüttern oder Biogasanlagen zu betreiben. Unzählige Junghasen und am Boden brütende Vögel sind von diesen frühen Mäharbeiten betroffen, etwas später auch Rehkitze. Mit Drohne, Korb und Kescher bringen Rettungsteams deshalb in der Erntezeit bereits in der Morgendämmerung Wildtiere vor dem Kreiselmäher in Sicherheit. Um mehr über Umfang und Erfolg dieses Einsatzes für den Tier- und Artenschutz zu erfahren, haben die Deutsche Wildtierrettung, die Deutsche Wildtier Stiftung und der Deutsche Jagdverband eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor und werden heute auf dem Treffen der Jungwildrettungsteams auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund vorgestellt.

 

Ein Fünftel der Grünlandfläche erfasst

 

Ausgewertet wurden Antworten von 490 Jungwildrettungsteams aus allen Bundesländern. Sie haben im Jahr 2023 zusammen 475.000 Hektar Grünland oder grünlandähnliche Flächen mit Ackerfutter abgesucht. „Das entspricht einem Fünftel der Grünlandfläche, die in Deutschland jährlich gemäht wird. Damit sind unsere Ergebnisse sehr aussagekräftig", sagt Andreas Alfred Brandt von der Deutschen Wildtierrettung.

 

Pro 10 Hektar Fläche ein Rehkitz gefunden

 

Im Durchschnitt wurde auf zehn Hektar abgesuchter Fläche ein Rehkitz gefunden. In Relation zu den geretteten Rehkitzen wurden durchschnittlich nur 2,7 Prozent der Kitze übersehen und anschließend bei der Mahd verletzt oder getötet. „Das zeigt, wie praxisnah und effektiv die Jungwildsuche mit Drohnen ist, um Tierleid zu verhindern“, sagt Dr. Marie Sange vom Deutschen Jagdverband.

 

Potenzial für Artenschutz: Gelege und Jungvögel wurden regelmäßig entdeckt

 

Fast jedes zweite Rettungsteam hat bei seinen Einsätzen mindestens einmal Gelege oder Jungvögel von Rebhühnern, Fasanen oder vor allem Stockenten gefunden. Selbst seltene Wiesen- und Rohrweihen wurden gelegentlich entdeckt und gerettet. „Der Drohneneinsatz hat hohes Potenzial für den Schutz bedrohter Arten wie Brachvogel, Kiebitz oder Uferschnepfe", sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung.

 

Jedes Team ist 271 Stunden im Einsatz für ehrenamtlichen Tierschutz

 

Jedes Team investierte von März bis Juli durchschnittlich 271 Stunden in ehrenamtliche Tierschutzarbeit. Allein im Monat Mai waren es 118 Stunden, also drei volle Arbeitswochen. Pro Team waren im Schnitt zwei Drohnenpiloten und sechs Helfer in ihrer Freizeit aktiv – 70 Prozent davon waren Jäger, 30 Prozent Landwirte.

 

Durchschnittlich 11 Quadratkilometer Fläche wurden abgesucht

 

Im Hauptmonat Mai überflog jedes Jungwildrettungsteam mit der Drohne durchschnittlich 4,5 Quadratkilometer, von März bis Juli waren es sogar insgesamt über 11 Quadratkilometer. Am häufigsten suchten die Teams auf klassischem Grünland mit Gräsern und Kräutern (90 Prozent), Ackerfutterflächen mit Gras- und Kleemischungen (9 Prozent) sowie Flächen mit Getreide für Silage (6 Prozent).

 

Jungwild vor allem in Randbereichen der Grünlandflächen gefunden

 

Am häufigsten trafen die Rettungsteams in den Randbereichen der abgesuchten Flächen auf Jungtiere. Neben Rehkitzen wurden besonders oft junge Feldhasen gerettet. Auch Kälber von Dam- und Rothirsch wurden entdeckt. Bei den Vögeln waren es hauptsächlich Nester oder Küken von Stockente, Fasan und Rebhuhn, die gefunden wurden. Selbst seltene Wiesen- und Rohrweihen konnten gelegentlich gerettet werden.

 

Weitere Informationen finden Sie hier

So erreichen Sie uns

Landesjagdverband Thüringen e. V.
Geschäftsstelle Erfurt

Montag - Donnerstag 08:00 - 15:00 Uhr
Freitag 08:00 - 12:00 Uhr

 

 

Frans-Hals-Straße 6 c
99099 Erfurt

Telefon: 0361 3731969
Telefax: 0361 3454088

infonoSpam@ljv-thueringen.de 

© Landesjagdverband Thüringen e. V. 2021 • Alle Rechte vorbehalten

Design/Programmierung MediaOnline Gotha eine Sparte der CM System GmbH