Rehe im wildwechsel-Liebesrausch auf vier Beinen

Liebesrausch auf vier Beinen

Jagdverband warnt vor erhöhter Unfallgefahr durch Rehwild  

Liebesrausch auf vier Beinen: Der Landesjagdverband Thüringen (LJVT) warnt vor einer stark erhöhten Gefahr von Wildunfällen auf Thüringens Straßen. Grund dafür ist die derzeitige Paarungszeit des Rehwilds – die sogenannte Brunft. In dieser Zeit zeigen Rehe ein besonders unberechenbares Verhalten und queren häufig, oft völlig überraschend, Straßen und Wege.

Brunftzeit: Rehe sind ganztägig aktiv

Während der Brunft jagen Rehböcke die Ricken über weite Strecken. Dabei verlassen sie ihre gewohnten Einstände und überqueren Straßen oft ohne Vorwarnung – auch abseits von Waldgebieten. Besonders kritisch: Das Risiko eines Wildunfalls beschränkt sich nicht nur auf die Morgen- und Abenddämmerung. Rehwild ist während der Brunft den ganzen Tag über aktiv. Autofahrer müssen also jederzeit mit plötzlichem Wildwechsel rechnen.

Unfallschwerpunkte: Feldränder und Maisfelder besonders tückisch

Nicht nur Waldränder sind Gefahrenzonen. Auch an schlecht einsehbaren Feldwegen, insbesondere an hochgewachsenen Mais-, Getreide- oder Rapsfeldern, besteht erhöhte Unfallgefahr. Das Wild bleibt im dichten Bewuchs oft bis zum letzten Moment verborgen. Gerade an solchen Stellen kann es zu überraschenden Begegnungen kommen – meist blitzschnell und ohne erkennbare Anzeichen.

Ein zusätzliches Risiko stellen unübersichtliche Streckenabschnitte wie Kurven oder kleine Nebenstraßen dar, wo Verkehrszeichen oder Warnhinweise fehlen. Hier ist besonders vorsichtiges Fahren geboten.

 

Liebesrausch auf vier Beinen: Wildwechsel-Schilder ernst nehmen

 

Die Wildunfallzahlen in Thüringen schwanken jährlich zwischen 5.000 und 8.000 Fällen. Besonders häufig ist Rehwild betroffen – laut Statistik 2023/2024 des DJV in 4.150 Fällen. Wer bei entsprechenden Verkehrszeichen aufmerksam und bremsbereit fährt, kann das Risiko deutlich senken.

Tierfund-Kataster: Jeder kann mithelfen

Das Tierfund-Kataster bietet eine zentrale Erfassungsmöglichkeit für Wildunfälle. Autofahrer und Naturfreunde können Sichtungen und Unfallstellen schnell und unkompliziert melden – entweder online unter
www.tierfund-kataster.de/cadenza oder mobil über die kostenlose Tierfund-Kataster-App (erhältlich im App Store und bei Google Play). Die gesammelten Daten helfen Wissenschaftlern bei der Auswertung und der Ermittlung von Unfallschwerpunkten.

Der Appell: Tempo runter – Augen auf!

Der LJVT ruft alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Vorsicht auf. Besonders empfohlen:

  • Reduzierte Geschwindigkeit in bekannten Wechselzonen
  • Erhöhte Aufmerksamkeit – auch außerhalb der Dämmerung
  • Kein riskantes Überholen an Feld- oder Waldrändern

5 Tipps für den Ernstfall – Was tun beim Wildunfall?

  1. Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste tragen, Warndreieck aufstellen, Polizei informieren
  2. Vorsicht bei Tieren: Tote Tiere nur mit Handschuhen anfassen, Abstand zu lebenden Tieren halten
  3. Wild nicht mitnehmen: Das gilt als Wilderei und ist strafbar
  4. Geflüchtetes Tier melden: Jäger können mit ausgebildeten Hunden verletzte Tiere leichter aufspüren
  5. Unfallbescheinigung sichern: Für die Versicherung eine Bestätigung durch Polizei oder Jagdpächter einholen

 

Fazit: Jeder Wildunfall ist einer zu viel – für Mensch und Tier. Mit vorausschauendem Verhalten, angepasstem Tempo und dem nötigen Respekt vor der Natur können Unfälle verhindert werden. Bleiben Sie aufmerksam – zu jeder Tageszeit.

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