Mit der Umstellung auf Winterzeit steigt das Risiko für Wildunfälle
Achtung Wildwechsel: Mit der bevorstehenden Umstellung auf die Winterzeit in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober steigt auch in Thüringen das Risiko für Wildunfälle im Straßenverkehr deutlich an. Darauf weist der Landesjagdverband Thüringen e. V. (LJVT) hin.
Der Grund: Durch die Zeitumstellung fällt die abendliche Hauptverkehrszeit nun in die Dämmerung – also genau in die Hauptaktivitätsphase vieler Wildtiere. Insbesondere Rehe, Wildschweine und Füchse sind dann auf Nahrungssuche und queren dabei häufig Straßen, ohne die Gefahr des Straßenverkehrs einschätzen zu können.
„Wildtiere kennen keine Uhrzeit“, erklärt ein Sprecher des Landesjagdverbandes Thüringen. „Mit Beginn der Dämmerung werden viele Arten aktiv – ganz gleich, ob Sommer- oder Winterzeit gilt. Für Autofahrer bedeutet das: Sie müssen gerade jetzt besonders aufmerksam und vorausschauend unterwegs sein.“
Achtung Wildwechsel – Besonders gefährdete Streckenabschnitte
Erhöhte Vorsicht ist vor allem auf bewaldeten Straßenabschnitten, an Feldrändern und in der Nähe von Gewässern geboten. Dort befinden sich häufig Wanderkorridore des Wildes. Besonders in den Morgenstunden und am frühen Abend ist das Risiko eines Wildunfalls besonders hoch.
Der LJVT empfiehlt Autofahrern daher:
- Tempo reduzieren, insbesondere an bekannten Wildwechselstellen (oft durch Verkehrszeichen markiert)
- Fahrbahnränder im Blick behalten – Wildtiere treten meist plötzlich aus dem Bewuchs hervor
- Nicht ausweichen, wenn ein Tier auf die Straße läuft – stattdessen stark abbremsen und das Lenkrad festhalten
- Lichthupe statt Dauerhupe einsetzen, um das Tier eventuell zu vertreiben
- Nach einem Zusammenstoß sofort die Polizei verständigen und die Unfallstelle sichern – niemals das Tier verfolgen oder mitnehmen
- Unfallbescheinigung sichern: Für die Versicherung eine Bestätigung durch Polizei oder Jagdpächter einholen
Tierfund-Kataster: Jeder kann mithelfen
Das Tierfund-Kataster bietet eine zentrale Möglichkeit, Wildunfälle und Totfunde zu erfassen.
Autofahrer und Naturfreunde können Sichtungen und Unfallstellen schnell und unkompliziert melden – entweder online unter
👉 www.tierfund-kataster.de/cadenza oder mobil über die kostenlose Tierfund-Kataster-App (erhältlich im App Store und bei Google Play).
Die gesammelten Daten helfen Wissenschaftlern und Behörden, Unfallschwerpunkte zu erkennen und Maßnahmen zur Prävention gezielt umzusetzen.
Verantwortung und Prävention
„Jeder vermiedene Wildunfall ist ein Gewinn – für Mensch und Tier“, so der LJVT.
„Mit angepasster Geschwindigkeit, erhöhter Aufmerksamkeit und Respekt vor der Natur kann jeder Verkehrsteilnehmer dazu beitragen, dass es gar nicht erst zu gefährlichen Situationen kommt.“