Jagd ist gelebter Natur,- und Artenschutz! Mehr Feldhasen hoppeln durch Thüringen!
Im Vergleich zu 2023 ist der Wert der Feldhasen je 100 Hektar in Thüringen gestiegen. Der Feldhase steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. In 426 ausgewählten Gebieten zählen Jägerinnen und Jäger bundesweit beim Wildtier-Monitoring des DJV im Frühjahr und Herbst, wie viele Tiere sie im Licht eines Scheinwerfers entdeckten. Jetzt zur Osterzeit schauen auch die Thüringer Jäger gebannt auf die Bestandszahlen und die Witterung.
Im Vergleich zum Bundestrend befindet sich der Feldhasenbestand in Thüringen ebenso auf einen sehr guten Weg. So liegt der vorläufige Bundestrend 2024 bei 19 Tiere pro Quadratkilometer bundesweit im Offenland.
Thüringen:
2022 – Frühjahr 8 FH je 100 Hektar. Im Herbst knapp 9 FH je 100 Hektar
2023 – Frühjahr knapp 6 FH je 100 Hektar. Im Herbst 7,5 FH je 100 Hektar
2024 – Frühjahr 12 FH je 100 Hektar. Im Herbst 13 FH je 100 Hektar
Steigender Flächenverbrauch ehemaliger landwirtschaftlicher Nutzflächen, verstärkte Zerschneidung der Landschaft durch immer intensiver genutzte Verkehrswege, intensivere Landwirtschaft bei gleichzeitigem Wegfall von Strukturelementen (Feldraine, Windschutzstreifen, Hecken und Knicks), in Zeiten des Klimawandels sich exorbitant auswirkender sommerlicher Ernteschock (Agrarsteppe mit sommerlicher Notzeit aufgrund fehlendem Futters), Extremwetterlagen mit Starkniederschlägen, aber auch Populationszuwächse bei Beutegreifern, wie Greifvögel, Raubwildarten sind sowohl in Summe als auch partiell Gründe die es der Feldhasenpopulation auch bei uns in Thüringen schwer machen. Zu beachten ist auch, dass in Thüringen fast die Hälfte der zu Tode gekommenen Feldhasen Opfer des Straßenverkehrs sind, bundesweit sind es jährlich über 60.000 verunfallte Feldhasen.
In vielen Gebieten Thüringens verzichten Jäger freiwillig auf die Hasenjagd und verbessern ausschließlich Lebensräume. In den Thüringer Referenzgebieten wurde von den Jägern intensive Niederwildhege betrieben – mit intensiver Raubwildbejagung und lebensraumverbessernden Maßnahmen. Davon profitieren viele Arten des Offenlands wie Feldhase, Rebhuhn und Feldlerche. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben auch herausgefunden, dass Feldhasen insbesondere große zusammenhängende Monokulturen, wie z.B. Maisfelder meiden.
Was braucht der Feldhase:
Neben den verschwindenden Ackerrandstreifen und Feldgehölzen braucht der Feldhase auch die Brachlandflächen als Ruheoasen. Daher ist es entscheidend, dass die Agrarlandschaft als Lebensraum verbessert wird. Für dieses Ziel setzt sich der Landesjagdverband Thüringen e. V. als anerkannter Naturschutzverband & die Stiftung Lebensraum Thüringen e. V. mit dem Niederwildprojekt „Wilde Feldflur“ und dem Biotopprojekt „Flora und Fauna“, in der Politik, der Forschung und im direkten Kontakt mit Landwirten ein. Auch das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ zeigt, wie sich Lebensraum positiv gestalten lässt und gleichzeitig Biogas produziert werden kann.
Landesjagdverband Thüringen e.V. fordert Bekenntnis zur Fangjagd:
Maßgeblich für das Überleben des Feldhasen ist neben Witterung und Lebensraum die Zahl der Raubsäuger. Rotfuchs und andere Raubsäuger müssen beispielsweise intensiv bejagt werden. Dazu ist auch die Fangjagd mit Lebendfangfallen notwendig. Der LJVT fordert im Sinne des Artenschutzes weiterhin ein klares politisches Bekenntnis zum Erhalt der Fangjagd als legitime Jagdart.
