Flyer-Tuberkulose bei Wildtieren in der Rhön

Tuberkulose bei Wildtieren in der Rhön

Tuberkulose bei Wildtieren in der Rhön: Landkreis startet Monitoring

Erfurt/Rhön, Juli 2025 – In der thüringischen Rhön ist bei mehreren Wildtieren der Erreger der Tuberkulose (TBC) nachgewiesen worden. Betroffen sind drei Wildschweine und ein Fuchs. Die Tiere stammen aus Jagdrevieren des Forstamtes Bad Salzungen sowie angrenzender Gemeinschaftsjagdbezirke rund um Kaltennordheim und Weilar.

Der erste Fund wurde Ende Mai 2025 an einem erlegten Wildschwein registriert. Daraufhin leiteten die zuständigen Behörden eine gezielte Untersuchung ein. Aufgrund weiterer positiver Nachweise hat der Wartburgkreis ein Wildtiermonitoring bis Ende 2025 ins Leben gerufen, um die Verbreitung des Erregers besser einordnen zu können.

Verbindung zum Rinder-TBC-Geschehen im Wartburgkreis

Bereits seit 2022 gab es in einem Nutztierbestand des Wartburgkreises vereinzelte Hinweise auf Tuberkuloseprobleme. Dort wurden Fälle des Mycobacterium bovis – einem Erreger, der auch auf Wildtiere und Menschen übertragbar ist – nachgewiesen. Fachleute sehen einen Zusammenhang zwischen Nutztier-Fällen und den nun betroffenen Wildtieren. Eine abschließende Bewertung erfolgt durch die zuständigen Veterinärbehörden in Zusammenarbeit mit Landesinstituten.

Vorsicht bei der Wildbretverwertung

Der Verzehr von Wildfleisch aus den betroffenen Jagdbezirken wird nur nach einem negativen Untersuchungsergebnis empfohlen. Vor allem bei Schwarzwild, aber auch bei Raubwild und anderem Schalenwild sollten entnommene Proben umgehend amtlich untersucht werden. Auffällige Veränderungen an Organen wie Lunge oder Lymphknoten sollten dokumentiert und gemeldet werden.

Tier-Tuberkulose – selten, aber ernst zu nehmen

Tuberkulose zählt zu den schwerwiegenden Infektionskrankheiten. Zwar ist sie in Deutschland selten geworden, doch durch ihre Zoonose-Eigenschaft (Übertragbarkeit zwischen Tier und Mensch) besteht bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren oder nicht ausreichend erhitztem Wildbret ein gewisses Risiko. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion oder infizierte Körperflüssigkeiten.

Einhaltung veterinärhygienischer Hinweise – Fürsorgepflicht ernst nehmen

Der Landesjagdverband Thüringen e.V. erinnert im Zusammenhang mit der aktuellen TBC-Situation eindringlich an die konsequente Einhaltung veterinärhygienischer Schutzmaßnahmen beim Aufbrechen und Versorgen von Wild. Dazu gehört insbesondere:

– das Tragen von Einweg-Handschuhen

– die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes bei unklaren inneren Veränderungen

– sowie das sorgfältige Reinigen und Desinfizieren des verwendeten Werkzeugs

Diese Vorsichtsmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz der Wildbretqualität, sondern insbesondere der Gesundheit der Jägerinnen und Jäger, für die der Verband eine besondere Fürsorgepflicht sieht. Der Verband ruft daher dazu auf, bestehende Empfehlungen der Veterinärämter ernst zu nehmen und im Zweifel auf das Bergen oder Verwerten verdächtiger Tiere zu verzichten.

Tuberkulose bei Wildtieren in der Rhön – Landesjagdverband ruft zur Mitwirkung auf

Der Landesjagdverband Thüringen e.V. ruft alle Jägerinnen und Jäger zur aktiven Unterstützung des Wildtiermonitorings auf. Nur durch systematisches Probenmaterial und die flächendeckende Zusammenarbeit mit den Behörden lassen sich die Ursachen der aktuellen Ausbrüche klären und gegebenenfalls eindämmen.

„Wir nehmen die aktuelle Situation sehr ernst und begleiten die veterinärmedizinischen Maßnahmen mit dem Ziel, Wildtiere, Nutztiere und letztlich auch Verbraucher bestmöglich zu schützen“, so der Verband. Die Jagd könne hier einen wichtigen Beitrag zur Tierseuchenprophylaxe leisten.

Hier gelangen Sie zum Handbuch Tuberkulose beim Wild und erhalten wichtige Infomationen bezüglich der TBC Erkennung am Aufbruch.

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